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ADHS Verhaltenstherapie Behandlung

Verhaltenstherapie ist eine häufig verwendete Behandlungsmethode bei ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung). Diese Therapieform konzentriert sich darauf, das Verhalten und die Denkmuster der betroffenen Person zu verändern, um die Symptome der ADHS zu reduzieren. Hier sind einige Hauptaspekte der Verhaltenstherapie bei ADHS:
1. **Psychoedukation**
Psychoedukation ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie, bei dem sowohl die betroffene Person als auch ihre Familie über ADHS informiert werden. Dies umfasst das Verständnis der Symptome, der Ursachen und der Auswirkungen auf das tägliche Leben.

2. **Verhaltenstraining**
Beim Verhaltenstraining werden spezifische Strategien und Techniken vermittelt, um problematische Verhaltensweisen zu verändern. Dazu gehören:
– **Positive Verstärkung**: Belohnungssysteme zur Förderung gewünschten Verhaltens.
– **Konsequenzmanagement**: Einführung klarer Konsequenzen für unerwünschtes Verhalten.
– **Zeitmanagement und Organisationsfähigkeiten**: Techniken zur Verbesserung der Selbstorganisation und Planung.

3. **Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)**
KVT zielt darauf ab, die Denkmuster zu verändern, die das Verhalten beeinflussen. Bei ADHS kann dies beinhalten:
– **Selbstinstruktion**: Techniken zur Selbststeuerung und -motivation.
– **Kognitive Umstrukturierung**: Identifikation und Veränderung negativer Denkmuster, die zu impulsivem oder unaufmerksamem Verhalten führen können.

4. **Soziale Kompetenztraining**
Menschen mit ADHS haben oft Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen. Das Training sozialer Kompetenzen kann helfen, diese Fähigkeiten zu verbessern, einschließlich:
– **Kommunikationstechniken**: Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation.
– **Konfliktlösung**: Strategien zur konstruktiven Bewältigung von Konflikten.

5. **Elterntraining**
Eltern von Kindern mit ADHS werden häufig in den Therapieprozess einbezogen, um sie dabei zu unterstützen, effektivere Erziehungsmethoden zu erlernen, einschließlich:
– **Struktur und Routine**: Implementierung von strukturierten Tagesabläufen.
– **Verstärkungstechniken**: Anwendung von Belohnungs- und Konsequenzsystemen zu Hause.

 6. **Schulbasierte Interventionen**
Für Kinder und Jugendliche mit ADHS sind schulbasierte Interventionen entscheidend. Dazu gehören:
– **Individuelle Bildungspläne (IEPs)**: Anpassung des Unterrichts und der Lernumgebung an die Bedürfnisse des Kindes.
– **Lehrertraining**: Schulung von Lehrkräften im Umgang mit ADHS-Symptomen im Klassenzimmer.

7. **Zusätzliche Unterstützung**
Manchmal werden ergänzende Therapien wie Ergotherapie, Sprachtherapie oder Medikamente eingesetzt, um die Verhaltenstherapie zu unterstützen.

Die Kombination dieser Ansätze kann helfen, die Symptome von ADHS zu bewältigen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern.