FACHARZT WEITERBILDUNG ODER ZUSATZBEZEICHNUNG PSYCHOTHERAPIE

Die Grundlage dieses integrativen Verfahrens ist die Verhaltenstherapie, welche Verbindungen zu psychodynamischen, systemischen und zu den humanistischen Ansätzen nutzt, wie es für die heutige Verhaltenstherapie Standard geworden ist (z. B. Linehans DBT oder Hayes ACT, McCulloughs CBASP oder Youngs Schematherapie). Die SBT ist eine besondere Art, sich die Verhaltenstherapie anzueignen: Zusätzlich zu den Kognitionen wird großer Wert auf die Emotionen gelegt. Zusätzlich zu den Fähigkeiten und Skills spielt der Umgang mit Beziehungen, eigenen Bedürfnissen und Werten eine große Rolle. Sie integriert die neuesten Erkenntnisse der Hirn-und Psychotherapieforschung, z. B. das Arbeiten mit Ressourcen und somatischen Markern, das Achtsamkeits-und das Akzeptanzprinzip. Die SBT bedient dabei das ganze Repertoire der Verhaltenstherapie. Wichtige Wegbereiter der SBT sind: S. Sulz, G. Hauke, U. Gräff-Rudolph, A. Hoenes, M. Sichort-Hebing, P. Jänsch, S. Backmund-Abedinpour, A. Richter-Benedikt, F. Sedlacec.

 

Der Weg, Verhaltenstherapie über die SBT zu lernen, hat den Vorteil, sich einen anspruchsvollen Therapieansatz aus einem Guss anzueignen, so dass schneller ein eigenes Theorie- und Strategiekonzept verfügbar ist und weniger eklektisch und rezeptbuchhaft gearbeitet werden muss. Sie können sich zur Ausbildung anmelden und damit die gesamte Kursreihe buchen, Sie können die Bausteine aber flexibel auf zwei oder drei Jahre verteilen.

 

Diese Reihe eignet sich für Ärzte in der Facharztweiterbildung, die sich eine psychotherapeutische Kompetenz zügig und gründlich erarbeiten wollen – am besten zu Beginn der fachärztlichen Weiterbildung, als vollständiger Rahmen auch für die fachgebundene Psychotherapie-Zusatzbezeichnung und für alle Psychotherapeuten, die mehr Frische und wirk- same Aktion in ihre Therapien hinein bringen wollen – und gleichzeitig Fortbildungspunkte sammeln. Nach erfolgreichem Abschluss und eigener absolvierter Therapieausbildung (ärztliche Weiterbildung oder nach dem Psychotherapiegesetz) erhalten Sie die Berechtigung, Einführungskurse in Strategischer Kurzzeittherapie zu halten.

 

SBT kann als ein 3rd wave-Ansatz für Achse I und Achse II-Störungen durch die 3 Schritte Symptomtherapie – Skills Training – emotiv-motivationale Entwicklung beschrieben werden.

Die nach der Weiterbildungsordnung geforderte Supervision der Therapiestunden kann als Gruppen- oder Einzelsupervision durchgeführt werden. Wir unterstützen Sie bei der Gründung einer Supervisions-Kleingruppe (bis zu vier Personen), indem wir Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kliniken vermitteln.

Die in der Weiterbildungsordnung der Ärztekammern vorgeschriebenen oder individuell benötigten Stunden der Selbsterfahrung können als Gruppenselbsterfahrung oder Einzelselbsterfahrung oder auch als Kombination absolviert werden. Das angestrebte Ziel der Selbsterfahrung ist das Erkennen und Bearbeiten von eigenen lebensgeschichtlichen Erfahrungen, die auf die therapeutische Tätigkeit Auswirkungen haben. Hierbei werden insbesondere auch persönliche Stärken des Therapeuten herausgearbeitet sowie eine Burn-Out-Vorbeugung vermittelt.

Besonderer Schwerpunkt soll auf das „EIN-PERSONEN- ROLLENSPIEL (EPR)“ nach Prof. Rainer Sachse gelegt werden. Bei der interaktionsbezogene Fallarbeit – in einigen Bundesländern auch verhaltenstherapeutische Balintgruppe genannt – geht es um die interaktionellen Prozesse während der Therapie zwischen dem Patienten und Therapeuten. Diese Prozesse werden im Gruppengespräch gemeinsam untersucht, um den Therapieprozess schließlich effizienter gestalten zu können.

(nach den Weiterbildungsrichtlinien der Ärztekammern)

Autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Biofeedback, Imagination und andere Entspannungsmethoden gehören weltweit zu den am meisten angewendeten Verfahren in Prävention, Therapie und Rehabilitation. Sie gehören als wissenschaftlich anerkannte Verfahren auch zu den wirksamsten Verfahren. Wichtige Themen sind:

  • Neurobiologische Grundlagen

  • Differentialtherapeutische Kenntnisse: Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Biofeedback, Hypnose, Imagination sowie Übungen der Achtsamkeit und Meditation

  • Anwendungen bei Kindern und Jugendlichen und Erwachsenen

  • Psychopharmaka und Entspannungsverfahren

  • Praktische Einübung und Durchführung

  • Einbindung in die Fallkonzeption und Therapieplanung

100 Stunden theoretische Grundlagen:

Einführung in die KJT-VT (8 UE)

ICD 10 für Kinder und Jugendliche mit praktischen Fallbeispielen (8UE)

KJ-Fallbericht und Fallkonzeption (8 UE)

Angst-, Zwangs- und depressive Störungen in der KJ-VT (8 UE)

Aufmerksamkeitsstörungen in der KJ-VT (8 UE)

Schizophrenie bei Jugendlichen (8 UE)

Neuropädiatrie, Stationäre psychosomatische Diagnostik und Behandlung in Kooperation mit der Pädiatrie, Diagnostik und Therapie von Regulationsstörungen (8 UE)

Entstehungsfaktoren psychischer Erkrankungen, Kinder psychisch kranker Eltern, somatische Erkrankungen und psychische Gesundheit, Trauma. (8 UE)

Autismus – Spektrum Störung (8 UE)

Dissoziative Störungen (8 UE)

Einführung in psychosomatische Störungskonzepte, Essstörungen (8 UE)

Persönlichkeitsentwicklungsstörungen (8UE)

Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung ( 8 UE)

Mind. 6 – 8 Behandlungsfälle von Kindern und Jugendlichen mit insgesamt 240 Behandlungsstunden. Davon jede 4. Stunde Supervision (60 Std.) bei einem anerkannten KJP-Supervisor.

Selbsterfahrung 150 Stunden

Fallseminar 30 Stunde oder 15 Doppelstunden

IFA (interaktinosbezogene Fallarbeit = verhaltenstherapeutische Balintgruppe) 35 Stunden

Entspannungsverfahren 32 Stunden oder 16 Doppelstunden autogenes Training oder progressive Muskelentspannung.

 

Häufigkeit

€/Einheit

3-jähr. €

Theorie

120 Stunden 

295/WE

2.063,-

Supervision 

60 Stunden 

85,-

5.100,-

Selbsterfahrung

150 Stunden 

310/WE

3.095,-

IFA

70 Stunden 

145/Tag

1.444,-

Entspannungsverfahren

32 Stunden 

330/WE

660,-

Auswahlgespräch

einmalig

 

220,-

Aufnahme-
oder Anmeldegebühr

einmalig

 

300,-

Immatrikulation 

3-mal

70,-

210,-

    

Summe

  

13.092,-